Nun muss ich doch einmal voller Stolz ein wenig über die Saison meiner Athleten erzählen:
Anfangen will ich bei meinen Läuferinnen, die dieses Jahr ihre Bestzeiten pulverisiert haben. Julia hatte letztes Jahr über 10km noch eine Bestzeit von 43:50min. Den Laufumfang haben wir nicht verändert, aber durch regelmäßige Laktattests haben wir die Geschwindigkeiten ihrer verschiedenen Laufeinheiten, vor allem der Intervalleinheiten, exakter bestimmt und diverse Athletikübungen eingeführt. Das Ergebnis war eine neue Marathonbestzeit von 3:18h und letzte Woche eine 39:09min über 10,2km! Auch Daniela hat dieses Jahr Wahnsinniges geleistet. Das Training hat sie bei mir Anfang des Jahres mit einer 43min Bestzeit über 10km angefangen. Am Ende der Saison stehen neue Bestzeiten im Marathon in 2:58h und die 9,1km in 36:09min! Seit 2 Jahren trainiert Susy bei mir und nachdem sie im letzten Jahr schon ihre Zeiten auf allen Strecken verbessert hatte, hat sie diese Jahr nochmal einen draufgelegt: 10km in 46:52min, HM 1:45:31, Marathon 3:44:11 (2014: 48:59, 1:51:27, 4:14:22).
Mädels, meinen allergrößten Respekt ;-)
Bei meinen Triathlon-Damen will ich neben Sonja (sonjabarth.de) und Sandra, die dieses Jahr tolle Leitungen vollbracht haben, kurz auf meine 3 Damen eingehen, die sich für die 70.3 WM in Australien qualifiziert haben. 3 Damen, 3 unterschiedliche Geschichten: Bettina ist sozusagen mein Rookie, macht noch nicht so lange Triathlon und hat Frühjahr den ersten Laktattest ihres Lebens bei mir gemacht. Eigentlich wollte sie ja nur den 70.3 in Rapperswil überleben, herausgekommen ist aber eine unglaubliche 5:58h und die Qualifikation für die WM. Obwohl sie sich noch eine schlimme Erkältung auf dem Flug nach Australien eingefangen hat, ist sie sogar bei der 70.3 WM eine Bestzeit über die HM-Distanz gelaufen. Nach ihrer Aussage waren diese Ergebnisse aber nicht das, was sie am meisten mit Stolz erfüllt hat, sondern "dass sie meine fiesen Trainingseinheiten überlebt hat" :-) Rebekah ist erst seit ein paar Monaten bei mir und war Anfang des Jahres extrem enttäuscht darüber, dass sie trotz enormen Umfangs in den letzten Jahren immer langsamer geworden ist. Nach einigen Wochen sehr defensiven Trainings haben sich ihre Leistungswerte wieder verbessert, sie hat die Kurve bekommen und sich gleich für die 70.3 WM qualifiziert. Ingrid dagegen ist nun schon knapp 2 Jahre bei mir, und verblüfft auch mich immer wieder mit ihren Wettkampfleistungen. 2014 konnte sie gerade einmal knapp 60min in einem 10km Wettkampf laufen, und dieses Jahr ist sie einige Male unter 55min in Olympischen Distanzen geblieben. Auch sie hatte sich für die 70.3 WM qualifiziert und war überglücklich, so etwas noch in ihrer schon so langen Karriere erleben zu dürfen. Neben diesen Erfolgen erfreut sie aber am meisten, dass ich ihr "wieder die Freude am Triathlon zurückgebracht habe".
Als letzte Dame will ich noch Gabi erwähnen. Gabi und Schwimmen waren noch nie große Freunde, aber sie ist auf einem guten Weg, dass sie es vielleicht einmal werden. Im letzten Jahr hat sie ihre Sprint- und Olympischen Distanzen zu 100% im Bruststil absolviert. An mehr wie 25m Kraul war nicht denken. Für 2016 hat sie sich als persönliches Ziel gesetzt, einmal eine OD durchkraulen zu können. Tatsächlich hat sie dieses Ziel erreicht, nicht nur das, mehrere Halbdistanzen danach hat sie auch komplett im Kraulstil absolviert.
Bei den Männern will ich mit Martin beginnen. Nach nur 3 Monaten strukturiertem Training hat Martin nach einer 2:58h im Jahr 2015 den London Marathon 2016 in einer grandiosen Zeit von 2:48:39h absolviert, und das nicht durch eine plumpe Umfangssteigerung, die sein Job sowieso nicht möglich gemacht hätte, sondern, unter Beibehaltung von 4 Laufeinheiten die Woche, durch gezieltes Intervalltraining in sehr engen Geschwindigkeitsbereichen. Auch bei Chris haben wir die Umfänge nicht erhöht und bei knapp 40km die Woche belassen, aber durch die richtige Dosierung an Intervallen und die entpsrechenden GA I Geschwindigkeiten konnte er seine PB auf die Marathondistamz um knapp 20min auf 4:28:50 verbessern. Vor wenigen Wochen hat auch Andi sein lange ersehntes Ziel, den HM unter 1:30h zu laufen, erreicht. Bei ihm haben wir das vor allem dadurch erreicht, dass er seine GA I Läufe deutlich langsamer absolviert hat.
Roger, YOU ARE AN IRONMAN! Auch wenn er das am Anfang des Jahres nicht geglaubt hat. Glückwunsch dazu. Daneben hatte Matthias auch eine tolle Saison mit einem grandiosen Saisonabschluss: matthiasfackler.de/saison-2016/
Jannik will ich vor allem dazu gratulieren, dass er dieses Jahr das erste Mal, und dann gleich mehrfach, seinen befreundeten "Dauerrivalen" Tobi im Triathlon geschlagen hat, was er in den Jahren vorher nie geschafft hatte. Nebenbei hat er auch seine HM Bestzeit um 5min auf 1:25h gesteigert. Andi hatte 3 ODs und 3 MDs auf seinem Plan, alle in Zeiten gefinisht, die er nie für möglich gehalten hat. Sein Feedback zum Trainer am Ende der Saison war nur: "Danke, MISSION ACCOMPLISHED!" Anke und Andreas, die das Pärchen-Coaching bei mir in Anspruch genommen haben, hatten erst eine Weile gezögert, bis sie sich für das Coaching entschieden hatten, aber beide waren überglücklich mit ihren Ergebnissen und vor allem mit dieser komplett neuen Trainingsphilosophie in diesem Jahr, zumal Andreas bei fast jedem Wettkampf in seiner AK auf dem Podium gelandet ist.
Eigentlich machen mich alle meine Athleten stolz, aber einer hat es dieses Jahr ganz besonders getan: Jens! Seit einem guten Jahr betreue ich Jens beim AST Süßen. Als ich Jens das erste Mal gesehen und kennengelernt habe, sind mir seine motorischen Einschränkungen sofort aufgefallen. Beim Laufen sind seine Füße über den Boden "geschlüft", man hat ihn sozusagen "laufen gehört", viele Lauf-ABC Übungen konnte er nicht umsetzen und einige Athletik Übungen waren auch nur sehr eingeschränkt möglich. Eine Krankheit, auf die ich nicht näher eingehen will, wochenlanges Koma, durchtrennte Muskulatur und zahlreiche Operationen haben zu diesen motorischen Einschränkungen geführt, die z.B. auch einen enormen Verschleiß an Laufschuhen nach sich gezogen haben.
Im Laufe der Zeit, von Lauf-ABC zu Lauf-ABC, von Athletiktraining zu Athletiktraining hat man erfreulicherweise sehen können, dass Jens einzelne Übungen immer besser absolvieren konnte, auch wenn es ihm anfangs sehr viel Motivation und Konzentration abverlangt hat. Auch regelmäßige Stürze bei Lauf-ABC Übungen haben ihn nicht davon abgehalten, es immer wieder zu versuchen. Seine Leistungen in den Wettkämpfen dieses Jahr haben sich enorm verbessert, aber das ist es nicht, was mich am meisten gefreut hat. Zu sehen, dass er eine bestimmte Lauf-ABC Übung motorisch umsetzten konnte, eine Übung, an der er ein ganzes Jahr(!!!) geübt hatte, hatte mich riesig für ihn gefreut, und dass er mittlerweile fähig ist, seine Füße beim Laufen soweit anzuheben, dass ich ihn dabei nicht mehr "höre" und er somit nicht alle paar Woche neue Schuhe kaufen muss.
Hiermit will ich mich bei allen meinen Athleten, auch bei denen, die ich jetzt in der kleinen Zusammenfassung nicht erwähnt habe, für die tolle Saison 2016 bedanken. Auf die neue Saison 2017!
Euer Stephan